Waldbrände in Ostdeutschland: Katastrophenalarm in Sachsen, Thüringen und Brandenburg
- crisewise Redaktion
- 3. Juli
- 2 Min. Lesezeit

Deutschland kämpft derzeit mit einer neuen Welle heftiger Waldbrände. Extreme Hitze und monatelange Trockenheit haben das Land in einen Funkenregen verwandelt und Feuer auf Hunderten Hektar entfacht. Besonders betroffen sind im Juli 2025 die Gohrischheide an der sächsisch-brandenburgischen Grenze und die Saalfelder Höhe in Thüringen.
Hitze und Dürre als Brandbeschleuniger
Das Frühjahr 2025 war in Deutschland eines der trockensten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen: Zwischen Februar und Mai fielen teils 50 % weniger Niederschlag als üblich, und viele Böden sind inzwischen sandtrocken. Solche Bedingungen verwandeln selbst kleine Funken in lodernde Feuerfronten.
1. Gohrischheide (Sachsen/Brandenburg): Munition, Munitionsreste und 600 Hektar in Flammen
Ort und Ausmaß: Der Brand auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Gohrischheide (Landkreis Meißen) hat sich innerhalb weniger Stunden verzehnfacht und umfasst mittlerweile rund 600 Hektar Fläche.
Evakuierungen: Für die Gemeinden Zeithain, Wülknitz und die Stadt Gröditz wurde Katastrophenalarm ausgelöst. Die Ortsteile Heidehäuser, Neudorf und Teile von Lichtensee mussten ihre Häuser verlassen.
Gefahrenlage: Die Böden sind mit Kampfmitteln belastet, und immer wieder detonieren alte Granaten, was Löscharbeiten gefährlich verlangsamt.
2. Einsatzkräfte und Löschmaßnahmen in Gohrischheide
Personal und Technik: Mehr als 500 Kräfte aus Sachsen und Brandenburg kämpfen seit Dienstag gegen die Flammen. Spezialfahrzeuge des Thüringenforsts und Überlegungen zum Einsatz von Löschhubschraubern prägen den Kampf gegen das Feuer.
Lagemeldung: Wegen auffrischender Winde und der Explosionsgefahr durch Munition bleibt die Lage hochdynamisch und das Feuer weiterhin schwer einzudämmen.
3. Rauchbelastung und Gesundheitshinweise
Dichter, beißender Rauch zog bereits weit über den Brandherd hinaus. Im gesamten Landkreis Meißen und im benachbarten Elbe-Elster-Kreis berichteten Anwohner von Geruchsbelästigung und schlechter Luft. Die Behörden raten, Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Lüftungs- und Klimaanlagen abzuschalten.
4. Saalfelder Höhe (Thüringen): 250 Hektar in Flammen, Katastrophenfall erklärt
Brandfläche: Auf der Saalfelder Höhe südöstlich von Saalfeld/Rudolstadt brennen derzeit rund 250 Hektar Wald- und Heidefläche – die größte Waldbrandfläche in Thüringen seit Jahrzehnten.
Reaktion: Der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt rief den Katastrophenfall aus. Über 200 Einsatzkräfte, unterstützt von Polizeihubschrauber und schwerem Gerät, sind im Einsatz. Die Löscharbeiten werden voraussichtlich noch mehrere Tage andauern.
5. Auswirkung bis nach Bayern Auch in Bayern warnen mehrere Landkreise (Kronach, Kulmbach, Hof) vor Rauchgasen, die der Wind aus Thüringen herüberweht. Die Bevölkerung wird gebeten, Schutzmaßnahmen wie Fenster schließen einzuhalten. Gesundheitsgefährdungen lassen sich zwar nicht für alle Regionen ausschließen, bislang werden aber keine akuten Notfälle gemeldet.
6. Zusammenfassung und Ausblick
Dauerzustand Hitze: Meteorologen rechnen auch im weiteren Juli mit Temperaturen weit über 30 °C und kritischer Waldbrandgefahr.
Vorbereitung und Prävention: Experten fordern bessere Waldpflege, Frühwarnsysteme und klare Evakuierungspläne. Grundstückseigentümer sollten Waldränder freischneiden und Brandsicherheitsstreifen anlegen.
Gesellschaftliche Verantwortung: Jede und jeder kann helfen, Brände zu vermeiden – etwa durch vorsichtige Handhabung von Feuer (Zigaretten, Grill) und schnelles Melden von Rauchentwicklung.
Die jüngsten Brände in Sachsen und Thüringen zeigen deutlich: In Zeiten zunehmender Trockenheit und Hitze müssen wir zusammenstehen – durch Vorsorge, schnelle Hilfe und Rücksichtnahme. Nur so lassen sich Großschadens-Lagen eindämmen und die Heimat auch für kommende Generationen bewahren.