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HOCHWASSER & STARKREGEN

Hochwasser & Starkregen: Risiken, Vorsorge und richtiges Verhalten

Überschwemmungen gehören zu den häufigsten Naturkatastrophen – auch in Deutschland. Sie entstehen, wenn große Mengen Wasser plötzlich oder über einen längeren Zeitraum hinweg auf trockene Flächen treffen. Besonders betroffen sind Flüsse, Bäche, Küstenregionen oder versiegelte Stadtgebiete, in denen das Wasser nicht abfließen kann.

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Im folgenden Artikel erfahren Sie mehr zum Naturphänomen "Flut":

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1.1 Was ist eine Überschwemmung?

Erklärung

Von einer Überschwemmung spricht man, wenn normalerweise trockenes Land vorübergehend mit Wasser bedeckt ist. Das passiert oft dann, wenn mehr Wasser vorhanden ist, als der Boden, Flüsse, Seen oder das Abwassersystem aufnehmen oder ableiten können.

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Typische Ursachen für Überschwemmungen

Starkregen: Wenn innerhalb kurzer Zeit sehr viel Regen fällt.

Schneeschmelze: Besonders im Frühling kann das viele Schmelzwasser Flüsse über die Ufer treten lassen.

Flusshochwasser: Wenn Flüsse nach langanhaltenden Regenfällen oder Schneeschmelze zu viel Wasser führen.

Sturmfluten: An Küsten kann das Meer durch starke Winde und tiefen Luftdruck das Land überfluten.

Talsperrenbrüche oder Dammbrüche: Wenn künstliche Wasserbarrieren versagen.

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Von Vorhersehbar bis plötzlich

Eine Überschwemmung liegt also nicht automatisch bei jedem Wasseransammlungsproblem vor (wie z. B. eine große Pfütze auf der Straße), sondern es geht um ausgedehnte, ungewöhnliche Wasserbedeckung, die auch Schäden verursachen kann.​ Überschwemmungen können sich langsam entwickeln, zum Beispiel nach tagelangem Regen – oder plötzlich auftreten wie bei sogenannten Sturzfluten, die oft innerhalb weniger Minuten über ein Gebiet hereinbrechen, ohne Vorwarnung.

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Schwerwiegende Folgen

Stromausfälle und unterbrochene Versorgung

Verkehrschaos und unpassierbare Straßen

Überflutete Gebäude und Infrastruktur

Gesundheitsgefahren durch verunreinigtes Wasser

Erdrutsche in Hanglagen

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Wichtig: Prävention

Wer in ein überflutetes Gebiet geht oder es nicht rechtzeitig verlässt, bringt sich in große Gefahr – Verletzungen oder sogar Todesfälle sind keine Seltenheit. "Vorbereitung rettet Leben."

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Vorbereitung

Vorbereitung auf eine Überschwemmung

Auch wenn man nicht direkt am Wasser lebt: Überschwemmungen können fast überall auftreten – besonders bei Starkregen. Deshalb ist es wichtig, sich rechtzeitig zu informieren und vorbereitet zu sein. Kenne dein persönliches Flutrisiko, informiere dich, ob deine Region gefährdet ist. Auf dem offiziellen Warnportal des Bundes findest du aktuelle Warnmeldungen.

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Generell gilt aber:

Wo es regnen kann, kann es auch zu Überflutungen kommen. Zusätzlich empfiehlt es sich, Warn-Apps wie die NINA-App zu installieren. Diese informiert dich direkt über Unwetter, Hochwasser und andere Gefahren.

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Flutversicherung abschließen

Die meisten Hausrat- oder Wohngebäudeversicherungen decken keine Schäden durch Hochwasser ab. Eine Elementarschadenversicherung ist hier wichtig. Sie muss separat abgeschlossen werden – und das am besten lange vor dem Ernstfall, denn es gibt oft Wartezeiten bis zum Versicherungsbeginn.

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Einen Notfallplan erstellen

Plane im Voraus, was du und deine Familie im Ernstfall tun werden – inklusive Haustieren. Überlege dir:

  • Evakuierungswege aus deiner Wohnung oder deinem Haus

  • Anlaufstellen bei einer Evakuierung (z. B. Freunde, Verwandte, Notunterkünfte)

  • Kommunikationswege, falls Handynetz oder Strom ausfallen

Übe den Ablauf regelmäßig, damit im Ernstfall jeder weiß, was zu tun ist.​

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Notfallvorrat und Ausrüstung vorbereiten

Stelle eine Notfallausrüstung zusammen, mit der du mehrere Tage überbrücken kannst – egal ob du das Haus verlassen musst oder von der Außenwelt abgeschnitten bist.

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Empfohlene Inhalte:

 

Nutze unseren KI-Notfallplaner für eine individuelle Packliste.

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Eigentum schützen

  • Wichtige Dokumente (Ausweise, Versicherungen etc.) wasserdicht aufbewahren oder als digitale Kopie sichern (z. B. auf einem USB-Stick mit Passwort).

  • Wertsachen und Technik in obere Etagen bringen.

  • Gullys, Dachrinnen und Abflüsse regelmäßig reinigen, damit das Wasser ablaufen kann.

  • Rückstauklappen im Abwassersystem prüfen lassen.

 

Überlege, ob eine Pumpe mit Notstromversorgung (z. B. Batterie) sinnvoll ist.

Verhalten während einer Überschwemmung

Wenn eine Überschwemmung eintritt, zählt jede Minute. Deine Sicherheit hat jetzt oberste Priorität. Mit diesen Verhaltensregeln schützt du dich und deine Familie im Ernstfall:

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Sofort evakuieren - wenn du dazu aufgefordert wirst

Wenn Behörden zur Evakuierung aufrufen, verlasse das Gebiet sofort. Warte nicht ab, ob es wirklich schlimm wird. Barrikaden und Absperrungen dürfen nicht umfahren oder ignoriert werden – sie schützen dich und andere.

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Bei Krankheit: Kontakt mit Arzt oder Notruf

Wenn du krank bist und medizinische Hilfe brauchst, kontaktiere deinen Arzt oder den Notdienst. Versuche, wenn möglich, an einem sicheren Ort zu bleiben, bis du Anweisungen erhältst. Bei einem akuten Notfall: Rufe 112 (medizinisch) oder 110 (Polizei).

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Auf offizielle Warnungen hören

Verfolge aktuelle Informationen über:

  • die NINA-App oder andere Warn-Apps

  • lokales Radio oder öffentlich-rechtliche Nachrichtensender

  • Lautsprecherdurchsagen in deiner Umgebung

​Diese Kanäle informieren dich zuverlässig über Evakuierungen, Gefahren-bereiche und Schutzmaßnahmen.

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Niemals zu Fuß, schwimmend oder mit dem Auto durch Flutwasser

Dreh um – geh nicht unter! Bereits 15 cm fließendes Wasser können dich umwerfen – 30 cm reichen, um ein Auto fortzuspülen. Das Wasser kann tiefer oder schneller sein als es aussieht.

Außerdem drohen:

  • verborgene Schlaglöcher, Schutt oder offene Gullys

  • Verunreinigungen (z. B. Chemikalien oder Abwasser)

  • Stromschläge durch unter Wasser stehende Leitungen

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Brücken und unterspülte Straßen meiden

Bleib fern von Brücken über schnell fließendem Wasser – diese können unerwartet einstürzen. Auch wenn die Straße „nur nass“ aussieht: Vermeide alle Bereiche mit möglichem Wasserdurchfluss.

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Im Auto eingeschlossen? Ruhe bewahren

Wenn dein Fahrzeug in bewegtem Wasser stecken bleibt, bleib im Auto. Wenn das Wasser steigt: Sichere dich auf dem Dach und mache dich bemerkbar – z. B. durch Winken, Licht oder ein Signal.

Wichtig: Klettere nicht in den Kofferraum oder Dachboden eines Hauses ohne Ausgang – dort kannst du eingesperrt werden.

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In Gebäuden: Höchste Ebene aufsuchen

Wenn du in einem Gebäude eingeschlossen bist: Gehe nach oben, aber nur auf das Dach, wenn nötig. Dort kannst du am besten Hilfe rufen – aber vermeide geschlossene Dachböden ohne Ausstieg!

Während der Flut

Verhalten nach einer Überschwemmung: Sicherheit geht vor

Auch wenn das Wasser zurückgeht – die Gefahr ist noch nicht vorbei. Nach einer Überschwemmung gilt: Vorsicht, Geduld und Schutz. Mit diesen Maßnahmen schützt du dich und andere beim Rückkehr und Aufräumen:

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Erst zurückkehren, wenn es offiziell erlaubt ist

Verlasse deinen Aufenthaltsort nur auf Anweisung der Behörden. Mancherorts drohen weiterhin Gefahren durch instabile Gebäude, kontaminiertes Wasser oder Stromschläge. Verfolge aktuelle Hinweise über:

  • Warn-Apps (z. B. NINA)

  • Lokale Nachrichten & Behörden-Websites

  • Radio und Durchsagen

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Fahrten vermeiden

Verzichte auf Autofahrten – außer in Notfällen. Viele Straßen können noch unterspült, beschädigt oder blockiert sein.

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Beim Aufräumen gut schützen

Trage beim Betreten überfluteter Gebäude unbedingt:

Kinder sollten nicht beim Aufräumen helfen – es besteht Verletzungs- und Infektionsgefahr. Menschen mit Asthma, geschwächtem Immunsystem oder Lungenerkrankungen sollten nicht in verschmutzte oder feuchte Räume gehen.

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Achtung vor Tieren und unsichtbaren Gefahren

  • Nach Überschwemmungen suchen sich Tiere wie Schlangen oder Ratten Schutz in Häusern.

  • Flutwasser kann mit Fäkalien, Öl oder Chemikalien verunreinigt sein.

  • Auch scharfe Gegenstände oder Glasscherben können im Wasser lauern.

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Stromgefahr ernst nehmen

  • Fasse keine elektrischen Geräte an, wenn sie nass sind oder du im Wasser stehst.

  • Wenn möglich: Strom abschalten – aber nur, wenn gefahrlos zugänglich.

  • Lass Elektrik im Haus nach der Flut von Fachkräften prüfen, bevor du sie wieder nutzt.

Vorsicht: Auch Wasserpfützen können unter Spannung stehen, etwa durch defekte Kabel oder umgestürzte Strommasten.

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Stromgeneratoren richtig verwenden

  • Nur im Freien benutzen – mit ausreichend Abstand zu Fenstern, Türen und Luftschächten.

  • Niemals in Garagen, Kellern oder geschlossenen Räumen betreiben: Vergiftungsgefahr durch Kohlenmonoxid!

Nach der Flut

Produkte, die im Ernstfall helfen können:

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