Großbrand in Erkrath: Schulzentrum durch Feuerkatastrophe lahmgelegt
- crisewise Redaktion
- 15. Mai
- 3 Min. Lesezeit

Im Mai 2025 erschütterte ein verheerender Brand das Schulzentrum Hochdahl in Erkrath und legte weite Teile des Campus lahm. Dabei entstand hoher Sachschaden: Gymnasium und Realschule sind unbenutzbar, die Hauptschule blieb verschont. Etwa 1.200 Schülerinnen und Schüler stehen plötzlich ohne ihre gewohnten Klassenräume da. Die Stadt Düsseldorf und weitere Kommunen reagierten mit großer Solidarität, indem sie Ausweichmöglichkeiten bereitstellten. Erste Untersuchungen deuten auf einen Defekt an der Photovoltaikanlage des Gymnasiums als Auslöser hin. Zugleich wirft der Brand Fragen zu Brandschutz, Asbestbelastung und Notfallplänen auf.
Das Unglück und der Einsatz am 13. Mai
Am Dienstagnachmittag, dem 13. Mai 2025, bemerkten Passanten dichten Rauch über dem Schulzentrum an der Rankestraße in Erkrath-Hochdahl. In Windeseile griffen die Flammen um sich und erfassten das Gymnasiumsgebäude, breiteten sich in die Realschule aus und zerstörten beide Einrichtungen fast vollständig. Mit rund 250 Einsatzkräften aus dem gesamten Kreis Mettmann kämpfte die Feuerwehr bis tief in die Nacht gegen den Brand – Verletzte gab es glücklicherweise nicht.
Erste Hinweise zur Brandursache
Bereits unmittelbar nach den Löscharbeiten richteten Polizei und Brandermittler ihr Augenmerk auf die Solaranlage auf dem Gymnasiums-Dach. Stadtsprecher Ingo Meuter erklärte, dass die Photovoltaik-Module vermutlich den Brand ausgelöst haben. Tatsächlich hatte es schon vor zwei Jahren an derselben Anlage einen kleineren Brand gegeben, der durch verschmorte Leitungen verursacht wurde. Die laufenden Ermittlungen prüfen nun, ob Wartungsfehler oder Materialermüdung den erneuten Ausbruch begünstigt haben.
Gefahren durch Asbest und Umgebungsschutz
Zeitgleich sorgt die Möglichkeit einer Asbestfreisetzung für Besorgnis. In den betroffenen Gebäuden waren Sanierungsarbeiten im Gange, bei denen asbesthaltige Bestandteile entfernt wurden. Die Feuerwehr meldete, dass es sich um weißen Asbest handelt, der weniger tief eindringt, dennoch wurde vorsorglich empfohlen, angrenzende Kitas und Jugendeinrichtungen bis zum Vorliegen der Messergebnisse geschlossen zu halten.
Wiederherstellung der Stromversorgung
Schon am 15. Mai kündigte Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller an, dass die etwa 1.200 betroffenen Schülerinnen und Schüler ab dem 26. Mai im ehemaligen Schloss-Gymnasium Benrath unterkommen können. Dort stehen zunächst 45 Klassenräume zur Verfügung, nach den Sommerferien kommen weitere 25 hinzu. Für den Schulweg setzt die Rheinbahn zeitversetzte Busse ein, damit jede Lerngruppe ihren Platz findet. Bis dahin findet für Realschüler und Gymnasiasten Distanzunterricht statt; an der Hauptschule können dank einer gründlichen Reinigung des Gebäudes bereits seit dem 19. Mai wieder Präsenzstunden stattfinden.
Zusätzlich wurden auf dem Schulgelände bereits Container aufgestellt, die ursprünglich für Renovierungsarbeiten gedacht waren und kurzfristig als Ausweich-Klassenräume genutzt werden können. Die Möglichkeit, eine nahegelegene Messehalle als provisorischen Unterrichtsort zu nutzen, wird ebenfalls geprüft.
Solidarität und Unterstützung
Die Hilfsbereitschaft im Rheinland war überwältigend: Zahlreiche Nachbarkommunen boten Schulräume an, und Schulleiter Uwe Heidelberg zeigte sich tief beeindruckt von der Solidarität: „Die Hilfsangebote sind tierisch!“. NRW-Schulministerin Dorothee Feller betonte, wie wichtig die Wiederherstellung eines verlässlichen Lernbetriebs ist, und sicherte Unterstützung bei den Abschlussprüfungen zu.
Langfristige Herausforderungen
Der Wiederaufbau der beiden Hauptgebäude wird voraussichtlich Monate dauern und hohe Kosten verursachen. Parallel müssen Brandschutzkonzepte für Photovoltaikanlagen überdacht und Wartungsintervalle verschärft werden, um ähnliche Katastrophen künftig zu verhindern. Auch die Sanierung betroffener Flächen auf Asbestfreiheit zu prüfen, wird zu den ersten Aufgaben gehören.
Blick nach vorne
Der Brand im Erkrather Schulzentrum zeigt einmal mehr, wie schnell Infrastrukturversagen Existenzen von Familien, Lehrkräften und Kommunen infrage stellt. Dank schneller Hilfe und kreativer Übergangslösungen kann der Unterricht jedoch bald weitergehen. Die Lehren aus diesem Feuer werden hoffentlich dazu beitragen, Schulen sicherer zu machen und unsere Gesellschaft widerstandsfähiger gegen unerwartete Krisen zu gestalten.